Transatlantik von West nach Ost

Logbuch 03.01.2010 – Langfahrtalltag …

PogoONE, 03.01.2010

22°50’N
056°53’W

Wir sind schon eine ziemlich faule Bande geworden. Nachts geht jeder zwei Stunden Wache, das war´s dann auch schon. Der Skipper ist  gar völlig wachfrei und schläft durch, wenn nicht gerade der Spi steht und er am Ruder sitzt. Der Autopilot kann nur nach scheinbarem Wind oder Kompasskurs steuern, der Modus wahrer Wind ist nicht mehr existent. Dadurch müssen wir aber schon bei lumpigen 10 Knoten Fahrt am Ruder sitzen, was einerseits gar nicht zu unserer Faulheit passt, andererseits uns im Cockpit in die pralle Sonne verbannt. Keiner sitzt dort gern und der Himmel sieht den ganzen Tag lang nicht so aus, als hätte er in absehbarer Zeit Erbarmen. Er sieht eher so aus, wie bis in alle Ewigkeit blau. Allein nachts zeigen sich mal hier und da Wolken, die dann unseren schönen nicht mehr ganz vollen Mond verdunkeln. Immerhin kommen wir halbwegs vernünftig voran. Gestern nach userer Mail waren wieder 24 Stunden rum und 191 Meilen trennten uns von unserer Vortagesposition. Heute schaffen wir wahrscheinlich 195. Morgen sieht es noch nicht nach mehr aus, aber übermorgen knacken wir vielleicht endlich die 200-Marke. Eigentlich rechnen wir mit einem Schnitt von 200 bis zu den Azoren. Bei den verbleibenden 1720 Meilen noch knapp 9 Tage. Hieße also Dienstag der 12.01. in Horta. Möglicherweise ist das etwas optimistisch gerechnet, da wir nachts meist zu feige sind, Spi zu fahren und in Ermangelung eines Code5 haufenweise Meilen verlieren. Die Nächte dauern hier immerhin gut 12 Stunden, da kommt schon einiges an Verlust zusammen. Wie auch immer es wird, wir genießen es einstweilen. Das Boot läuft unter Groß und Spi 9-13 Knoten in ruhiger See. Einer muß am Ruder sitzen, alle anderen sitzen unter Deck. Hier kann man es dank geöffneter Luken aushalten und die mitgebrachten Bücher von Uwe Röttgering und Bernard Moitessier stehen nebst Spiegel und Yachting World hoch im Kurs.

Grüße aus der Hitze,

Pogo1 und Crew

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