Transatlantik von West nach Ost

Logbuch 29.-31.12.2009 – Schon unterwegs und doch an Land …

St.Lucia, 29.01.2009

Liebe Freunde an Land,
bei Euch ist es schon mittags am 29.12. Hier ist durchaus der gleiche Tag, aber selbiger hat gerade erst begonnen. Der Zoll ist noch nicht besetzt, wir können also noch nicht ausklarieren. Somit bleibt etwas Zeit. Wir essen noch Frühstück von unseren mehr als reichhaltigen Vorräten.
Aus Deutschland haben wir Unmengen von Expeditionsnahrung mitgebracht. Marcin hat Angst vor dem Zeug. Oder zumindest hat er kein allzu großes Vertrauen in den Geschmack. Olli hat schon mal die Route allein mit dem Zeug nebst ein paar Stücken Zwieback sowie Müsli und Milchpulver absolviert. Somit liegt bei uns an Bord der Verdacht nahe, daß mindestens ein Drittel des Proviant die Azoren noch zu Gesicht bekommt. Wir könnten fast jeden Tag ein Brot backen und selbiges mit Wurst belegen. Was für ein Luxus!

Das Trinkwasser ist an Steuerbord an der Reling verzurrt. Der Wassertank an Steuerbord ist gefüllt und Werkzeug sowie Gepäck ist an Steuerbord verstaut. Wir sind klar für ein paar Tage Segeln am Wind mit Backbordschoten. Sendet uns schnell Westwinde, daß wir auch mal ein bischen heizen können und das Boot so fahren, wie es das mag.

Bis dahin Hitzegrüße von “Pogo1” und Crew

P.S.: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Nun schreiben wir aus Guadeloupe. Zuerst wollte das W-Lan in Rodney Bay St.Lucia nicht mehr, weswegen die Mail bis jetzt im Programm schmoren mußte. Also sind wir so losgefahren. Gerade aus dem Hafen, konnten wir verzeichnen, daß keine Geschwindigkeits- und GPS Daten angezeigt wurden. Da waren wir erstmal so bockig, daß wir lieber alles ausgeschaltet und schon mal den Sextanten parat gelegt haben. Einen Tag später hatten wir zwar aus unerfindlichen Gründen Geschwindigkeitsdaten, aber immernoch keine
Position. Guadeloupe war backbord voraus 40 Meilen entfernt, da mußten wir feststellen, daß das Trinkwasser aus dem Tank aus unerfindlichen Gründen nach Gülle riecht und schmeckt. So sind wir lieber nach Point a Pitre gelaufen, haben uns vom Zoll in einer Routinekontrolle auseinandernehmen lassen und im Supermarkt zwei Einkaufswagen voll Flaschenwasser gekauft. Viel besser: keine elektrische Pumpe muß das kostbare Nass erst aus dem Tank saugen, sondern man kann gleich die Flasche in den Kochtopf halten. Somit sind wir nun am 31.12. 0130 utc aus Versehen an Land und laufen mit dem Sonnenaufgang aus, klar zur zweiten Runde. Macht nicht, ist sowieso gerade Flaute und drei Plätze neben uns liegt der Class 40 von Bernard Stamm. Wer einmal diesen Ofen gesehen hat, würde nie mehr unser Boot als kompromisslosen Renner bezeichnen. Aber unser Boot fuhr bislang auch ganz gut. Leider war es etwas schwachwindig und das auch noch von vorn. Also: schickt Westwind!

Grüße, Pogo1 und Crew

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